Glossar

Das Glossar der Statistik der BA enthält Erläuterungen zu allen statistisch relevanten Begriffen, die in den verschiedenen Produkten der Statistik der BA Verwendung finden. Neben allgemeinen statistischen Grundbegriffen finden Sie hier auch die spezifischen Fachbegriffe der jeweiligen Fachstatistik.

Haushaltsbudget

Das Haushaltsbudget stellt den Geldbetrag dar, der einer Bedarfsgemeinschaft (BG) im Kalendermonat zur Verfügung steht. Es entspricht der Summe aus dem Zahlungsanspruch für Gesamtregelleistung (GRL) und dem verfügbaren Einkommen, wobei nur die Regelleistungsberechtigten (RLB) der Bedarfsgemeinschaft berücksichtigt werden.

Haushaltsgemeinschaft

Im SGB II bilden im Haushalt wohnende verwandte oder verschwägerte Personen, die nicht Mitglied der Bedarfsgemeinschaft sind, gemeinsam mit den BG-Mitgliedern eine Haushaltsgemeinschaft. Nicht unter die Definition der Haushaltsgemeinschaft fallen Wohngemeinschaften, also Lebensgemeinschaften von Personen, die verwandtschaftlich nicht miteinander verbunden sind (z. B. Studenten-WG).
In anderen rechtlichen Kontexten kann der Begriff der Haushaltsgemeinschaft eine abweichende Bedeutung haben.

Herkunftsberuf

Der Herkunftsberuf gibt Auskunft darüber, in welchem Beruf bzw. in welcher Berufsgattung eine Person vor ihrer Arbeitslosigkeit oder Arbeitsuche tätig war, wenn sie aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt oder Selbständigkeit kommt.
Der Herkunftsberuf liegt strukturell auf Basis der Klassifikation der Berufe vor.

Hochrechnung (Grundsicherungsstatistik SGB II)

Regional
Für die statistische Berichterstattung über Bedarfsgemeinschaften und Personen in Bedarfsgemeinschaften sind vollständige und fehlerfreie Daten für alle Jobcenter und Kreise notwendig. Werden aus einer der Datenquellen (A2LL, ALLEGRO, XSozial-BA-SGB II) für ein Jobcenter unvollständige oder fehlerhafte Daten übermittelt, können die Daten für das betroffene Jobcenter bzw. den betroffenen Kreis nicht veröffentlicht werden. Dies hat auch Auswir-kungen auf die Darstellung der Daten für das Bundesland, in dem das Jobcenter/der Kreis liegt, sowie auf die Bundesrepublik Deutschland.
Mit Hilfe statistischer Methoden lassen sich für die Eckwerte für Bedarfsgemeinschaften (BG), Personen in Bedarfsgemeinschaften (PERS), Regelleistungsberechtigte (RLB), erwerbsfähige Leistungsberechtigte (ELB) und nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (NEF) Schätzwerte auf Jobcenter- und Kreisebene ermitteln. Eine weitere Differenzierung der Schätzwerte nach bestimmten Strukturmerkmalen (z. B. Alter) ist nicht möglich.
Auf Basis dieser geschätzten Eckwerte kann durch ein Verfahren der regionalen Hochrechnung auf Bundes- und Bundeslandebene sogar eine vollumfängliche Berichterstattung ermöglicht werden.
Zeitlich
Daten der Grundsicherungsstatistik SGB II werden in der Regel mit einer Wartezeit von drei Monaten veröffentlicht. Damit für die Beurteilung der aktu-ellen Entwicklung zeitnahe Informationen zur Verfügung stehen, werden die Eckwerte für Bedarfsgemeinschaften (BG), Personen in Bedarfsgemeinschaften (PERS), Regelleistungsberechtigte (RLB), erwerbsfähige Leistungsberechtigte (ELB) und nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (NEF) auf den erwarteten 3-Monatswert hochgerechnet.

Hochrechnung (in der Förderstatistik)

Als Vollerhebung auf Basis von Verwaltungsdaten ist die Vollständigkeit der Daten in der Regel gewährleistet. Aufgrund zeitlich verzögerter Dateneingaben kommt es jedoch bei den jüngeren Berichtsmonaten (dem. sog. aktuellen Rand) zu einer systematischen Untererfassung. Diese ist in der Regel nach drei Monaten behoben und die Daten werden als endgültig festgeschrieben. Um dennoch die aktuelle Entwicklung abbilden zu können, werden die Daten der jüngsten drei Monate auf der Grundlage von Erfahrungswerten hochgerechnet. Mit zunehmender Wartezeit steigt die Qualität dieser vorläufigen hochgerechneten Werte. Die Daten zu Rehabilitanden/Menschen mit Behinderungen (i. S. § 19 SGB III) werden nicht hochgerechnet und deswegen erst nach Ablauf der dreimonatigen Wartezeit berichtet.